Windziegel - Ein Kraftwerk auf dem eigenen Dach

Windziegel - Ein Kraftwerk auf dem eigenen Dach

Prof. Dr. Kurt Spiegelmacher von der Fachhochschule Kaiserslautern hat einen Ziegel erfunden, der Wind einlässt und an kleine Turbinen im Dach weiterleitet. Kostengünstig herstellbar und ohne weiteren Genehmigungsaufwand von jedem Dachdecker installierbar könnten diese Ziegel das ganze Dach zum Kraftwerk machen.

Ausgangspunkt für die Erfindung war,Windenergie nicht nur durch große und möglichst hoch aufragende Windräder zu nutzen, sondern jedem Hausbesitzer eine Windenergieerzeugung auch in besiedelten, vorzugsweise windreichen Gebieten wie Küsten - und Bergregionen zu ermöglichen. Dann kann der nutzbare Betrag der Windenergie bei 100 qm Dachfläche und 5 m/s mittlerer Windgeschwindigkeit schon bei rund 50 kWh/Tag elektrischer Energie und damit auf dem Niveau von Photovoltaik-Anlagen liegen.

Die Besonderheit des Windziegels sind die kastenartigen Dach- oder Fassadenmodule, die zum Teil architektonisch attraktiv gestaltbare Lufteinlass- und -auslassöffnungen besitzen und als ganz "normale" Dachbedeckung oder Fassadenverschalung Strömungsräume oder -kanäle bilden. Diese Konstruktion ist von einem Dachdecker handwerklich installierbar und übernimmt gleichzeitig Aufgaben der Wärmedämmung. Der Windziegel sammelt anströmenden Wind großflächig ein und führt diesen einer Reihe kleiner und preisgünstiger, in die Dachkonstruktion integrierter "Wind-Turbinchen" zu. Auf der gegenüberliegenden Seite, der "Sog-Seite", wird die Luftströmung dann wieder abgeführt.

Zudem ist der Windziegel trotzdem weiterhin mit einer Solarthermieanlage und Photovoltaikanlage kombinierbar und auch bei bestehenden Gebäuden problemlos nachrüstbar. Trotz der vergleichsweise günstigen Herstellungskosten des Windziegels sollten grundsätzlich die Windverhältnisse am Gebäudestandort ermittelt werden, da die nutzbare Windenergie mit der durchschnittlichen Windgeschwindigkeit hoch drei einhergeht und bei schlechtem Wind wohlmöglich negative Auswirkungen hätte.

Die Entwicklung der zum Patent angemeldeten Erfindung befindet sich derzeit im Detailkonstruktions- und Versuchsstadium mit Versuchen an Maßstabsmodellen aus dem 3D - Drucker. Laut Prof. Spiegelmacher müssten deshalb noch konstruktive und System-konstellative Arbeiten durchgeführt werden, am besten in Kooperation mit einem Dachsystem-Hersteller.

 
 


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