Strom aus Stroh "spinnen"?

Strom aus Stroh Eine Studie der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL), des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zufolge könnte Stroh aus der Landwirtschaft im zukünftigen Energiemix Deutschlands eine wichtige Rolle spielen. Bisher wird es von allen Bioreststoffen am wenigsten genutzt. Wissenschaftler haben für ihre Potentialstudie die in Deutschland anfallenden Reststoffe analysiert und kamen zu dem Ergebnis, das Getreidestroh mit 58% der wichtigste Rohstoff ist, jedoch kaum zur Energieerzeugung genutzt wird.

Die Wissenschaftler des Fachjournal Applie Energy schreiben, das aus jährlich insgesamt 30 Millionen Tonnen 8 bis 13 Millionen Tonnen nachhaltig zur Strom- oder Kraftstoffproduktion genutzt werden könnten. Das wären 2,8 bis 4,5 Millionen Haushalte. Stroh kann also durchaus zukünftig einen Teil zum Energiemix beitragen. Inwiefern es jedoch zur Reduzierung der Treibhausgase beiträgt, hängt davon ab, wie viel Stroh genutzt wird. Allerdings wäre der Einsatz von Stroh in der Kraft-Wärme-Kopplung unter den Bedingungen in Deutschland am klimafreundlichsten. Die energetische Nutzung von Stroh sollte vor allem in Regionen mit günstigen Konditionen und mit entsprechenden Anlagen aufgebaut werden.

"Stroh sollte daher vorrangig in größeren Heizwerken bzw. Heizkraftwerken zum Einsatz gelangen, allerdings muss die Technologieentwicklung für eine umweltfreundliche Nutzung forciert werden", betont Dr. Armin Vetter von der TLL, die seit 17 Jahren ein Strohheizwerk betreibt.

Dies würde einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Als Vorreiter und Vorbild gilt hier vor allem Dänemark. Der dort vor 15 Jahren eingeführte Masterplan hat dafür gesorgt, das inzwischen mehr als 5 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr aus Stroh erzeugt wird.

 
 


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