Mehr Geld für Heizkosten

Mehr Geld für Heizkosten

Eine Untersuchung im Auftrag der Bundestagsfraktion der Grünen kommt zu dem Ergebnis: Deutschlands Mieter und Wohnungsbesitzer haben in den vergangenen zwei Jahren mehr Geld für Heizkosten ausgegeben wie nie zuvor. Als Grund dafür seien vor allem hohe Kosten für Gas und Öl (Heizöl alleine mit 12 Millionen deutschen Haushalten), die teils durch hohe Nachzahlungen dem Mieter und Wohnungsbesitzer die Geldbörsen leeren. Verantwortlich dafür sind die einseitig auf Öl, Gas und Kohle ausgerichtete energiepolitische Orientierung.

2012 sei für ölbeheizte Gebäude um 22 Prozent, für Gas 9,5, Fernwärme 10,5 % höher ausgefallen als 2011, heißt es in der Studie. So mussten zum Beispiel Mieter für eine 80qm² große Wohnung, die mit Öl beheizt wurde, 204€ nachzahlen. Dies hat sich auch im langen Winter 2013 fortgesetzt.


Für 2013, so heißt es, mussten Mieter für eine 80 qm² Wohnung im Schnitt mit Fernheizsystem 175€, für Öl 157€ und bei Gas 151€ nachzahlen.


Obwohl sich die Netto - Importkosten für Öl, Gas und Kohle mit 91 Milliarden Euro auf dem zweithöchsten Niveau, nach 94 Milliarden Euro im Vorjahr bewegten, müssten 2013 voraussichtlich 3,4 Prozent der im Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessenen inländischen Wirtschaftsleistung für Energiekosten aufgewendet werden. Das wäre mehr als doppelt so viel wie vor zehn Jahren.


Bärbel Höhn (Grüne), die neue Vorsitzende des Bundestags-Umweltausschusses, warnte vor den enormen wirtschaftlichen Risiken der Abhängigkeit von Erdöl, Gas und Kohle. Daran ändere der „momentan herbeigeredete Fracking-Boom“ wenig. „Die Autohersteller sollen endlich sparsamere Pkw bauen“, forderte Höhn zudem. Ihre Fraktionskollegin Julia Verlinden verlangte mehr innovative Heizkonzepte. Sie spricht genauer schlecht isolierte Gebäude und alte Heizungen an, die noch immer zu viel Energie und Geld verschwenden. „Leider haben Union und FDP bei dieser wichtigen Zukunftsaufgabe in der Vergangenheit versagt und der Koalitionsvertrag von Union und SPD bleibt diesbezüglich viel zu vage“, kritisierte Verlinden.


Zwar wird in der Untersuchung darauf verwiesen, dass der Verbrauch an Heizenergie pro qm² seit Ende der neunziger Jahre zwar stetig sinke, der Gesamtverbrauch jedoch nur unterdurchschnittlich zurück geht, weil die Menschen in immer größeren Wohnungen lebten. Auch die Heizkosten fielen individuell sehr unterschiedlich aus. Während sie in sanierten Gebäuden oder Neubauten sänken oder niedrig seien, würden die Mieter in älteren, unsanierten Gebäuden überdurchschnittlich vom Kostenanstieg betroffen. Leider sind noch immer 1,2 Millionen veraltete Ölheizungen in Betrieb.


Außer Kritik von den Grünen gibt auch der Autor der Studie Steffen Bukold diverse Vorschläge:

  • alte Ölheizungen ersetzen
  • bessere Hausdämmung
  • sparsamere Motoren


Dänemark hat Ölheizungen in Neubauten bereits verboten. Politisch wollen die Grünen mit der Studie ihren Einsatz für die mit einer Umlage von 24 Milliarden Euro nicht eben preisgünstigen Öko-Energien flankieren. Die Energiedebatte würde sich vor allem auf die Kosten der Energiewende konzentrieren, heißt es.


Mittlerweile setzen immer mehr Hausbauer auf die Kraft der Sonne. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) berichtet, das mehr als jede fünfte 2012 neu errichtete Wohnung bereits Heizwärme oder Warmwasser aus Solaranlagen bezieht. Das ist ein Drittel mehr als im Vorjahr. „Weil Heizkosten die Haushaltskasse übermäßig belasten, ist hier der Spareffekt besonders groß.“ meint BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten König.


Dennoch konnte man im Jahre 2013 um Vorjahr sparen. Laut Mineralölwirtschaftsverband (MWV) fielen die Heiz sowie die Benzinpreise. So konnten Heizölkunden mit jeder Tankfüllung (3000 Liter) ca. 150€ sparen. Benzin (E10) lag durchschnittlich 5,5 Cent niedriger und der Dieselpreis 6,5 Cent niedriger als 2012. Rohöl war 3% (im Schnitt 3,40$) billiger.


 
 


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